MILONGA DER MISERE
(Sergio Gobi)
Milonga der Misere
Bist aus durchsichtigem Schlamm
Wie das Wasser des Pfütze*
In Deinem Spiegelbild lebt der kleine Mann
Dein Kontrapunkt ist ein Zusammentreffen
Von drei oder vier Düften
Während du vergehst wie der Rauch
Verkleinern sich die Klüfte
Heute, keine Spur mehr vom Karneval
Außer dem in Rio
Alles haben sie dichtgemacht
Kein Bordell mehr und kein Tanzsaal
Und die Mädels, die sich bei mir einst
Ihren Eintopf schnorrten
Machten sich davon und ließen sich
Per Schiff zum Parana verorten
Von soviel Sehnsucht scheint
Dir gleich jede Pfütze viel weiter
Und alles betrachtest du wie von einem Schiff aus
Von einer dritten Seite
Lass sie durch das Mühlrad
Dieser Milonga laufen, trickreich
Und mach sie deinen Erinnerung an
Den alten Alfredo Zitarrosa** gleich
Dieser faulen Bordellmisere und ihrer
Schmutzkruste gehöre dies Lied in spe
Jenen Mädchen, die härter sind
Als ein Paket Renomé
Und als eine dunkle Chinesin,
die Kerze des Heiligen nahm
und mich auf einer staubigen Klitsche
ins Gebet nahm
ins Gebet nahm…sagte ich: schee!
(*Pfütze nennt man den Río de la Plata)
(**Sänger aus Uruguay)
Übersetzung: Karin Betz