HÜNDIN
(Sergio Gobi)
Wäre ich ein Taliban nennte ich sie treulose Hündin
Sie ist ganz schön dünn
Wie eine Afghanen-Hündin
Hündinnen wie sie hängen vom Himmel herab
Und erhellen Schiffbrüche
Vorprogrammierte Tragödien
Sie steckt bis zu den Brüsten im Magma der Welt
Die Hündin gebiert sie, regiert sie
Gedopt mit dem Blut des Sängers
Ich sah sie vom Flugzeug aus, wie sie da hing, allein
Auf jenem Flug Buenos Aires – Peking
Es war nicht auf den ersten Blick, es war dunkel
Es machte mich fertig, sie nicht zu sehen, und ich sah mich
Warum nennt man deine alte Abwesenheit „neu“?
Fragte ich sie, Berlin überfliegend
Mir antwortete ein Abgrund, ein Meerbeben
Und mein Herz lag schon in Trümmern und ich stürzte
Wäre ich ein Gigolo würde ich ihr das Herz brechen
Oder die blendendweißen Zähne
Wie der scheiß Tot
Die Hündin macht sich vor einem Meer von Spiegeln zurecht
Und verputzt dabei
Poetensteaks zu Mittag
Die Nacht sieht Sterne beim Schock wie ein Taxi mit Niemand
Die Hündin schlägt sich den Bauch voll mit
Tangoversen und Küssen von Barden
Ich sah sie vom Flugzeug aus, wie sie da hing, allein…
Übersetzubg: Karin Betz